Zeltwochenende: Reiten mit feinen Hilfen

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Lehrgang: Reiten mit feinen Hilfen

Zeltwochenende des JFR-Selztal und den Fördergruppenkinder des Ponyclubs

 

Es sollte etwas ganz Besonderes sein, was sich Jugendwartin Claudia Ziegler ausgedacht hatte.
Ein Zeltwochenende, bei dem geritten, gelernt, gelacht und gezeltet wird, aber auch bei dem es wieder einmal um Gemeinschaft geht.

 

So gab es Ende Juli ein Anschreiben an alle JFR-Mitglieder,  die in Fördergruppen des Ponyclub Selztalhof mitreiten. Bewusst wurde das letzte Ferienwochenende gewählt, weil die jungen Reiterinnen einen kleinen Kick für den folgenden Ponyclub-Alltag bekommen sollten und das neu Erlernte kurz vor Beginn der Schulzeit sicherlich besser haften bleibt, als zu Beginn der Ferien oder gar im Schulalltag.

 

Unter dem Motto“ Reiten mit den richtigen Hilfen“ stand das Wochenende, das vor Sonnenstrahlen nur so strotzte. 16 junge Reiterinnen meldeten sich schon früh an, sodass sogar eine Warteliste entstand.

 

Freitagmittag trafen sich alle Teilnehmerinnen mit Claudia Ziegler, Anna Henningsen und Silke Hisge in der Ponyclub-Halle und bekamen ihre Zelteinteilung, denn auch hier galt schon: Jeder mit Jedem. Die Zelte waren bunt gemischt, sodass erst gar keine Gruppenbildung entstand.

 

Nach einer Theorieeinheit bzgl. Körperbau und natürlichem Fortbewegungsverhalten des Pferdes auf der Weide (unter Beobachtung zweier Schulponys), galt es auch schon sich auf dem Dressurplatz zu sammeln und vorab ein paar „Warm-up-Übungen“ ( bei dem heißen Wetter) zu absolvieren. So galt es , den Absatz an der Einfassung des Platzes schön locker abwippen zu lassen oder das „tiefe Einsitzen“ auf einem Gymnastikball erstmal zu üben, um das Gefühl dann schlussendlich auf dem Pferderücken nachzuempfinden.

 

2 Gruppen wurden aufgeteilt und jeder Teilnehmer hatte die Möglichkeit, an der Longe den Dressursitz, mit dem Schwerpunkt sein Pferd von „hinten nach vorne“ zu reiten, zu üben. Dabei galt es konstruktive Kritik der Mitreiter entgegen zu nehmen und dabei genau das Pferd im Blickpunkt zu halten, wie es auf Änderungen reagiert. Die Jugendlichen waren beeindruckt, wie schnell doch so ein Schulpony auf kleinste Feinheiten positiv reagiert.

 

Zu Abend wurde gegrillt und Lehrvideos angeschaut. Dank der großen Unterstützung der Eltern, gab es ein riesiges Salatbuffett für die jungen Damen.

 

Anna Henningsen bot die Möglichkeit an, Fliegenhauben selbst zu häkeln. Mit Wolle in Wunschfarben und Stoffen für die Ohren bestückt, dachte man sich, würde ein jeder spätestens am Sonntag mit einer fertigen Haube nach Hause kommen. Leider bedarf es hierfür auch ein paar Häkeleinblicke, die so manches Mädel leider gar nicht beherrschte. Mit starkem Nervenkostüm versuchte Anna ca 2 Stunden lang, das Häkeln beizubringen. Doch so manche Hand hatte hierfür die entsprechende Feinmechanik nicht J

 

Nach einer unruhigen Nacht durch äußere Einflüsse, konnten die Jugendlichen jedoch einen wunderschönen Sonnenaufgang gegen 6Uhr beobachten und Claudia Ziegler musste nicht um 7:00 die Mädels wecken.

 

Zum Standardfrühstück des JFR-Selztal gehört mittlerweile das Rührei mit und ohne Speck. So auch am Morgen von Samstag und Sonntag.

 

Samstagmorgen galt es dann den Springsitz zu erlernen, was schon mit dem richtigen Einstellen der Steigbügel beginnt. Auch hier wurde sachlich Kritik geübt und jedes Kind nahm das gegenseitige Überprüfen gerne entgegen. Bis hin zum kleinen Sprung über ein Cavaletti an der Longe, durften auch hier die Reiterinnen sich voll auf sich konzentrieren und so lange reiten, bis sie das richtige Gefühl für den Springsitz empfunden haben.

 

Samstagmittag stand zur freien Verfügung oder das Angebot anzunehmen, mit aufs große Turnier zum PSV Mainz-Bretzenheim zu fahren. 95% der Jugendlichen waren voller Tatendrang und mit LKW und 3 Hängern, sowie Wohnmobil und 4 zusätzlichen Autos wurde auf die Anlage von Stefan Arnold gefahren.

 

In brütender Hitze war jede junge Reiterin mehr als dankbar, dass so viele hilfreiche Hände vorhanden waren und es immer wieder galt, Flaschen zum Trinken anzureichen, seelischen Beistand bei Aufregung zu leisten oder einfach nur zu laufen, um Informationen bzgl Ablauf der Zeiteilteilung abzufragen beim Veranstalter.

 

Mit vielen siegreichen Schleifen, müden und staubigen Kindern und Ponys wurde wieder der Ponyclub zu später Stunde angefahren. Zwar gab es wie am Abend zuvor wieder Gegrilltes, doch die Anspannung schlug scheinbar doch sehr auf den Magen der Damen und so wurde nur sperrlich etwas Festes zu sich genommen- die Getränke kamen jedoch dem Kühlen kaum hinterher bei dem großem Bedarf J

 

Gegen 23 Uhr versammelten sich alle Jugendlichen mit Claudia und Anna nochmal auf der Weide an ihren Zelten und sollten in lockerer Runde und Nachtleuchte( aus Handylicht unter Wasserflasche gelegt) Kritik über die vergangenen beiden Tage üben. Denn nur aus Fehlern lernt man!

 

Kurz wurde noch selbständig eingeteilt, wer welche Räumlichkeiten Sonntag putzt und schnell war allen wirklich klar, dass es kaum eine harmonische Gruppe hätte geben können. So unterschiedlich auch jede war- desto ausgeglichener war das Klima und die Stimmung! Gruppendynamik pur!

 

Nach einer weitaus ruhigeren Nacht, wurde Sonntagmorgen wieder mit Rührei und Speck der Tag begonnen.

 

Das ordentliche Reinigen der zur Verfügung gestellten Räume des Ponyclubs für den JFR-Selztal wurde noch überprüft und dann bekam jede Reiterin ihr Pony zugeteilt, auf dem es noch einen Ausritt ins Gelände mitreiten konnte.

 

Man kann eins festhalten:

 

Schöner hätte ein Zeltwochenende des JFR-Selztal mit pubertierenden Mädels nicht sein können!

Danke auch an Sandra Dott für das Ausleihen ihrer Schulponys- denn ohne die treuen Vierbeiner hätten wir weder die Unterrichtseinheiten noch den Ausritt ausführen können.

 

Text und Fotos von Claudia Ziegler

Ort: Ponyclub Stadecken-Elsheim

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